Partizipation und Teilhabe schafft Gruppenzugehörigkeit

Das Salam to You Projekt entwickelte sich sehr organisch, geleitet von den Interessen und Bedürfnissen der Workshop-Teilnehmer*innen. Mit dem Ziel einer authentischen Partizipation und Teilhabe, fand die inhaltliche Ausgestaltung immer in Abstimmung mit der Gruppe statt.

Im ersten Workshop stand das Thema Identität im Zentrum. Über Biografiearbeit und den Austausch persönlicher Geschichten entstand eine große Offenheit und Solidarität der Teilnehmer*innen untereinander, die sich auch in den daran anknüpfenden Workshops fortsetzte. Die Resonanz zwischen den Teilnehmer*innen schaffte bereits zu Beginn des Projektes ein Gefühl der Gruppenzugehörigkeit.

Lebenswirklichkeiten und Interessen im Zentrum der Themenfindung

In Gesprächen unter den Teilnehmer*innen ging es beispielsweise um Erfahrungen mit Ausgrenzung und Diskriminierung in der Schule und den persönlichen Umgang damit. Dies machte deutlich, dass die Frage nach der eigenen Identität an die Lebenswirklichkeit der jungen Menschen anknüpfte und bestärkte uns darin, das Thema Identität im Projekt weiterzuverfolgen.

Da das Thema Ausgrenzungserfahrungen und (antimuslimischer) Rassismus im ersten Workshop immer wieder zur Sprache kam, nutzen wir den darauffolgenden Workshop, um sowohl die Rolle der weißen Mehrheitsgesellschaft in diesem Kontext zu behandeln, als auch zum Empowerment der Teilnehmer*innen mit Migrationserfahrung.

Erfahrungen der Selbstwirksamkeit stärken Eigenverantwortung

In den Drehübungen sowie den Drehs war es notwendig, dass jede*r Teilnehmer*in Verantwortung für einen bestimmten Bereich am Set übernahm. Auf diese Weise kam allen Teilnehmer*innen unabhängig von ihren Vorerfahrungen eine gleichermaßen wichtige Rolle zu. Dabei spielte zudem das gemeinsame Sichten und Analysieren der Ergebnisse eine wichtige Rolle. Auch hatte das Erlernen von technischen Skills und die Verantwortungsübernahme für einen bestimmten Bereich am Set positive Auswirkungen auf das Selbstbewusstsein der einzelnen Teilnehmer*innen, was sich darin zeigte, dass Teilnehmer*innen sich im Verlauf des Projekts immer mehr zutrauten.

Über den Verlauf des Filmprojekts ließ sich bei einzelnen Jugendlichen diesbezüglich eine deutliche Entwicklung feststellen. Dies stärkte das Gruppengefühl und somit auch die Motivation für das Filmprojekt. Obwohl das Schaffen von Verbindlichkeit im außerschulischen Bereich immer eine Herausforderung darstellt, war ein Großteil der Teilnehmenden bis zum abschließenden Filmscreening im September am Filmprojekt aktiv und regelmäßig beteiligt.

Das finale Screening schafft ein starkes Gefühl der Verbundenheit

Das Ernstnehmen und Aufgreifen der Ideen und Erfahrungen der Teilnehmer*innen und die abschließende Präsentation und Diskussion vor/mit einem größeren Publikum beim Screening-Event, ermöglichte darüber hinaus mehrere diverse Erfahrungen der Selbstwirksamkeit. Somit schaffte das Screening auch eine starke Verbundenheit unter den Teilnehmer*innen und eine große Motivation, sich auch über Salam to You hinaus zu vernetzen, um sich in selbstinitiierten Vorhaben aktiv gegen Rassismus und Radikalisierung einzusetzen. Auch streuten sie die entstandenen Filme unter ihren Instagram-Kontakten und posteten Storys über die Workshops, Drehs und Salam to You-Treffen auf Social Media.